Versöhnliche Weihnachtsgeschichte: "Heute kommt der Weihnachtsfuchs" von Julia Boehme

Heute kommt der Weihnachtsfuchs von Julia Boehme

Bekommen eigentlich nur brave Kinder Weihnachtsgeschenke? Und ist es möglich, sich mit jemandem zu versöhnen, der einen die ganze Zeit ärgert? Diese Fragen und noch viel mehr beantwortet das Buch "Heute kommt der Weihnachtsfuchs" von Julia Boehme, der Autorin der "Conni-Reihe". Was meine Tochter und ich von diesem weihnachtlichen Bilderbuch halten, liest Du in diesem Blogartikel.

Die Handlung

Das Buch handelt von Hase und Fuchs. Der Hase leidet darunter, dass ihn der Fuchs ständig ärgert. Eines Tages schießt der Hase zurück und sagt zum Fuchs, dass er dafür sorgen wird, dass er ganz bestimmt keine Weihnachtsgeschenke bekommt. An Heiligabend wartet der Hase auf den Weihnachtsmann um ihm vom Fuchs zu erzählen. Weil er es nicht mehr erwarten kann bis der kommt, läuft das kleine Flauschohr nach draußen und verletzt sich prompt an der Pfote, so dass er nicht mehr hoppeln kann. Gut, dass ihn der Weihnachtsmann findet. Er packt den großen Geschenkesack vom Schlitten und fährt damit Hase nach Hause.

 

Inzwischen wartet der Fuchs auf seine Geschenke. Er befürchtet, vielleicht keine zu bekommen, weil er zu frech war. Auch er läuft dem Weihnachtsmann entgegen. Er findet den Geschenkesack und nimmt ihn mit nach Hause. Er packt ihn aus und schaut sich jedes einzelne Geschenk an. Keines davon ist für ihn. Er überlegt aber trotzdem, alle zu behalten und die anderen Waldtiere leer ausgehen zu lassen. 

 

Gleichzeitig verabschiedet sich der Hase vom Weihnachtsmann, ohne dass er ein Wort über Fuchs verloren hat - er hat es schlichtweg in der ganzen Aufregung vergessen. Er beschließt aber, alles auf sich beruhen zu lassen, weil man schließlich Weihnachten nett zueinander ist. 

 

Fuchs hat sich in der Zwischenzeit entschlossen, die Geschenke doch zu verteilen. Er zieht von Haus zu Haus, wie der Weihnachtsmann selbst. Nun ist nur noch ein Geschenk übrig. Und zwar für Hase. Der Fuchs mutmaßt, Hase hat beim Weihnachtsmann gepetzt so dass er für ihn nichts gebracht hat. Er wird so ärgerlich, dass er das Geschenk des Hasen aufpackt. Möhrensaft und Hasenohrenwärmer kann er aber nicht gebrauchen. Er wickelt es wieder ein und bringt es schließlich doch dem Hasen. 

 

Beide Tiere horchen auf, als der Weihnachtsmann noch einmal vor der Tür steht. Er überreicht dem Fuchs ein Päckchen. Sein Geschenk war nur aus Versehen in den Schnee gefallen. Hase lädt Fuchs nun ein, Weihnachten gemeinsam zu verbringen - bei Keksen und heißer Schokolade. Denn gemeinsam ist Weihnachten nun einmal viel, viel schöner.

 

 

Fotos von mir erstellt, Bild- und Textrechte Copyright Penguin JUNIOR in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München

Die Botschaft

Die Botschaft dieses Buches ist, dass Hindernisse zwischen Menschen überbrückt werden können. Dass es möglich ist, Streitigkeiten beizulegen und sich zu versöhnen. Und dass gerade Feste und Feiern gemeinsam viel schöner sind als alleine. Das Thema Mobbing wird zur Sprache gebracht. Hase wehrt sich, anstatt hilfloses Opfer zu bleiben und heizt damit Fuchs ganz schön ein. Auch Rache wird angesprochen. Denn Hase will, dass Fuchs bestraft wird dafür, dass er ihn ständig ärgert. Er kann es aber auf sich beruhen lassen und schätzt in dem Moment andere Dinge wichtiger ein. Eine wichtige soziale Fähigkeit, die Kinder lernen müssen, ist das Teilen. Bei mir klingelt der Satz "Man kann nicht alles haben" noch aus meiner Kindheit in den Ohren. Fuchs entscheidet sich bewusst dagegen, ganz egoistisch alle Geschenke selbst zu behalten, auch wenn es ihm schwer fällt. Letztendlich wird die eine Frage geklärt, die einige Eltern durch entsprechende Moralpredigten provoziert haben: Kommt der Weihnachtsmann wirklich nur zu den braven Kindern?

Für wen ist dieses Kinderbuch geeignet

  • Laut Verlag empfohlen für Kinder ab 4 Jahren 
  • Alle, die sich gern vom weihnachtlichen Zauber berühren lassen wollen
  • Kinder, die Geschichten über Tiere mögen
  • Kinder, die schöne Illustrationen lieben, die zum Entdecken und Weitererzählen anregen
  • Kinder, die selbst schon im Kindergarten geärgert wurden oder selbst die Unruhestifter sind

Zur Autorin Julia Boehme

Julia Böhme (*1966) wurde in Bremen geboren. Sie wollte bereits als Kind Schriftstellerin werden. Zunächst studierte sie jedoch Literatur- und Musikwissenschaften in Berlin. Sie arbeitete dann als Redakteurin beim Kinderfernsehen, wo sie unter anderem für TV-Sendungen wie "Käpt´n Blaubär" zuständig war. Seit 2000 ist sie freie Kinderbuchautorin und veröffentlichte viele bekannte Kinderbuch-Reihen wie "Conni" oder "Tafiti". Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Konflikte aus der Welt der Kinder und deren Lösungen in ihren Büchern zu verdeutlichen. Mit ihrem Mann und Sohn lebt und arbeitet die Autorin in Berlin.

 

Fakten zum Buch "Heute kommt der Weihnachtsfuchs"

Erscheinungsdatum: 05.10.2022

Verlag: Penguin JUNIOR in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München

Text: Julia Boehme

Illustrationen: Ag Jatkowska

Gebundenes Buch

Umfang: 32 Seiten

ISBN: 978-3-328-30053-3

Mein Fazit

 

Bereits der Einband mit seiner roten Glitzerschrift und dem wunderschönen Bild lädt zum sofortigen Aufschlagen und Lesen ein. Die Innenseiten des Einbands sind so liebevoll gestaltet, dass sich bereits daraus eine Geschichte erzählen lässt. Die Themen finde ich sehr aktuell, direkt aus der Welt der Kinder entlehnt und somit sehr nachvollziehbar für die kleinen Leser. Der Spannungsbogen hält bis ans Ende. Die Illustrationen sind so liebevoll und detailreich gestaltet, dass es sich lohnt, immer wieder durchzublättern, genauer hinzusehen und eigene Geschichten dazu zu erfinden. Deutliche Leseempfehlung von mir!

Das Fazit meiner Tochter

Daumen hoch

LeseEmpfehlung - Daumen hoch

"Ich mag den Hasen am liebsten in dem Buch. Ich finde aber gut, dass der Fuchs dann die Geschenke austeilt. Das Bild wo er vor den ganzen Geschenken steht ist das schönste Bild im ganzen Buch."


Hinweis: Alle Fotos wurden von mir selbst erstellt. Die Bildrechte für das Buch selbst, alle Abbildungen und Texte liegen beim jeweiligen Verlag.

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